„pho“ – Die Geschichte der gesunden Suppe

Wer sich mit vietnamesischer Küche auseinandersetzt, wird um eines nicht herumkommen: Pho. Dabei handelt es sich um eine klare Suppe, die meistens mit Rindfleisch serviert wird.

In dieser Variation heißt sie dann „Pho bo“. Ebenso kann die Brühe auch mit Huhn und Schwein zubereitet werden. In der Huhnversion heißt sie dann „Pho ga“ und in der Variante mit Schweinefleisch „Pho lon“.

Pho bo tai

Am über 100 Jahre alten Rezept werden die Einflüsse der französischen Kolonialzeit Mitte des 19. Jahrhunderts deutlich, denn die Brühe erinnert stark an die französische Consommé. Zu Beginn bestand „pho“ eigentlich nur aus gekochtem Fleisch in Brühe, doch mit der Zeit und etwas Phantasie wurde daraus eine reichhaltige Suppe, die mit vielen frischen Zutaten gespickt ist und deren typisch-vietnamesischer Geschmack vor allem durch die verwendeten Kräuter zustande kommt. Eine hierzulande sehr oft angebotene Variante der Suppe ist „Pho bo tai“. Die Einlage besteht dabei aus Rindfleisch, das aber vorher nicht gekocht wird, sondern in hauchdünnen rohen Scheiben zugesetzt wird, die in der heißen Brühe leicht garen.

So reichhaltig wie in Deutschland wird die Suppe in Vietnam selbst meistens nicht gegessen, da Fleisch sehr teuer und damit ein Luxus ist. Ein weiterer Unterschied besteht in der Zeit, zu der Deutsche und Vietnamesen die Delikatesse zu sich nehmen. Als Deutsche würden wir wohl die Mittags- oder Abendzeit wählen, Vietnamesen essen pho zum Frühstück. Entweder wird die Suppe selbst gekocht, was in der traditionellen Küche sehr lange dauert, oder man bedient sich einer der vielen Garküchen auf den Straßen der Städte.

Übrigens: Die Suppe wird mit Stäbchen gegessen, ein Löffel wird nur für die flüssigen Bestandteile verwendet, so dass man in der einen Hand die Stäbchen, in der anderen den Löffel hält. Dabei darf man dann auch allzu starre deutsche Tischmanieren vergessen: Man beugt sich nämlich tief über den Teller und schlürft die Nudeln mit der Brühe. Wer dabei herzhaft schmatzt, zeigt, dass es schmeckt. 😉

Foto: pixabay

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