Qigong

Der Ursprung der Übungen liegt weit zurück, schon im Zhuangzi werden bestimmte Formen angedeutet und aus der Zeit der Han-Dynastie liegen Seidenbilder vor. Der Name „Qigong“ wurde zum ersten Mal von dem Daoisten Xu Xun aus der Jin-Zeit verwendet und er bezeichnet seitdem bestimmte Übungen in der Kampfkunst.

In der Geschichte Chinas hat diese Praxis als Gesundheitsvorsorge immer eine große Rolle gespielt, wurde aber auch für religiös-geistige Zwecke, insbesondere im Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus, eingesetzt und in den Klöstern überliefert.

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Die Bezeichnung Qigong für diese Übungen findet jedoch erst seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Verwendung und die unterschiedlichen Stilarten des Qigong sind zum Teil ganz neue Entwicklungen, die jedoch auf den jahrtausendealten Traditionen basieren. In den Fünfzigerjahren wurde der Name Qi Gong von dem Arzt Liu Guizhen für diese Gesundheitsübungen verwendet, der in seiner Arbeit Techniken alter Tradition zur Förderung und Stabilisierung des Energiehaushaltes des Körpers und zur Behandlung von Krankheiten verwendete.

5 Kommentare

  1. Vielleicht ist dabei auch noch interessant, dass Kunf Fu eingentlich Gong Fu heißt und übersetzt „langwierige (beschwerliche)Arbeit“ bedeutet: Gong – Arbeit / Fu – langwierig.

  2. Vielleicht kann ich hier noch etwas zur Klärung beitragen: Kung Fu heißt nicht eigentlich Gong Fu. Gong ist lediglich die neuere Umschrift des chinesischen Zeichens. So wurde nach der früheren Wade-Giles Umschrift Kung Fu und Chi Kung geschrieben, nach der so genannten Pinyin Umschrift wurde daraus Gongfu und Qigong, je nachdem welcher Norm zur Umsetzung der Schrift man folgt, mal zusammen geschrieben mal nach Silben getrennt. Gong lediglich mit „langwierige (beschwerliche) Arbeit“ zu übersetzen, wird der Bedeutung des Wortes für den Menschen der dahinter steht nicht gerecht. Gong bedeutet im vorgenannten Sinne „Fähigkeit oder Können das man durch konstante Praxis erlangt“. So ist ein Mensch, der „ein gutes „Gongfu“ hat“, jemand der durch eben diese konstante Praxis persönlich und in seinem Können greift ist. Das Schriftzeichen „Qi“ hat im Laufe der Zeit mehrere Wandlungen erfahren. Das erwähnte „dampfende Reiskorn“ ist eine m.E. irreführende Verkürzung des Begriffs. Eins der ersten Konzepte des Qi stellte in der Tat „Dampf“ dar, das Zeichen war aufgebaut aus drei übereinander angeordneten, geschwungenen Linien. Der hier dargestellte Dampf resultierte aus dem Feuer, das auf da Wasser einwirkt in dem der Reis garte. Der Dampf der bei diesem Vorgang zu sehen war, wurde dabei als Symbol für Nahrhaftigkeit und Vitalität verwendet. Hinzu kommt die Verwendung von Feuer (Yang-Qualität) und Wasser (Yin-Qualität), aus deren Verschmelzung das vitalisierende Element „Qi“ entsteht. Darüber hinaus richtet sich die Schreibweise des Begriffs „Qi“ nach dem dahinter stehenden Konzept. Atmosphärisches oder terrestrisches Qi wird anders geschrieben als die Qi-Qualitäten z.B. der Organe, der Nahrung, der Tageszeit usw. Wer sich mit diesem sehr komplexen Thema ausführlicher beschäftigen möchte, sei an dieser Stelle auf das Buch „Qi – Lebenskraftkonzepte in China“ von Manfred Kubny verwiesen.

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