Pflanzenphysiologie – was genau ist das?

Die Lehre der Physiologie, die einen Wissenschaftszweig der Biologie darstellt, befasst sich mit den Vorgängen in den Zellen und Organen von Lebewesen sowie mit deren Wechselwirkungen untereinander. Dabei können Sie erhebliche Unterschiede zwischen den inneren Wirkungsweisen bei verschiedenen Lebewesen feststellen. So verfügen Pflanzen, wie auch Tiere und Menschen, über ihre eigene Physiologie, in die Ihnen das Wissenschaftsfeld der Pflanzenphysiologie einen Einblick gewähren kann.

Leben aus Licht

Die Erforschung der Physiologie von pflanzlichen Lebewesen erfolgt nach anderen Kriterien als bei sonstigen Lebewesen. So werden Sie den Begriff der Photosynthese als einen der zentralen Untersuchungsgegenstände der Pflanzenphysiologie kennenlernen. Der Vorgang der Photosynthese beschreibt die Gewinnung eines energiereichen Stoffes aus einem energieärmeren Stoff unter Hinzunahme von Lichtenergie. Zu diesem Zweck verfügen Pflanzen über Chlorophyll, einen Farbstoff, welcher in der Lage ist Licht zu absorbieren, um auf diese Weise die Grundlage für die Photosynthese zu schaffen. Dabei wird je nach Lebewesen zwischen verschiedenen Arten von Photosynthese unterschieden, die sich sowohl anhand der Stoffe, die umgewandelt werden, als auch anhand der bei diesem Vorgang entstehenden Stoffe unterscheiden. Trotz der großen Vielfalt an verschiedenen Photosynthesevorgängen, ist die Umwandlung von Kohlenstoffdioxid mit der gleichzeitigen Freisetzung von Sauerstoff der wahrscheinlich bekannteste. Durch die Reduzierung des schädlichen Kohlenstoffdioxids und der Freisetzung von Sauerstoff unterstützt dieser spezielle Vorgang der Photosynthese nicht nur das Fortbestehen von pflanzlichen Lebewesen, sondern schafft gleichzeitig eine der Grundlagen für das Überleben aller anderen Lebewesen auf der Erde.

Wasser als Grundlage des Lebens

Ein weiterer zentraler Betrachtungsaspekt der Pflanzenphysiologie ist der Wasserhaushalt der Pflanzen, der für diese die Lebensgrundlage bildet. Pflanzen verfügen im Regelfall über einen hohen Wassergehalt, da dieser die lebenswichtigen Bewegungsabläufe sowie biochemischen Austausch- und Transportvorgänge innerhalb der Pflanze überhaupt erst ermöglicht. So stellt die Versorgung mit Wasser auch eine der Grundlagen für den Vorgang der Photosynthese dar, den Sie im Vorfeld kennengelernt haben. Auf Grund ihrer Immobilität und der damit einhergehenden örtlichen Gebundenheit werden Sie auch lebensraumabhängige Unterschiede in der Physiologie von Pflanzen feststellen können. So haben sich Wasserpflanzen, Pflanzen in feuchten bis hin zu trockenen Standorten, sowie Pflanzen, die der extremen Trockenheit einer Wüste ausgesetzt sind, in ihrer Physiologie an die unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst und eigene Überlebensmechanismen entwickelt, um diesen Umständen zu trotzen. Während Wüstenpflanzen in der Lage sind große Mengen an Wasser zu speichern, verfügen Wasserpflanzen über stark zurückgebildete Wurzeln, um so einem Überschuss innerhalb ihres Wasserhaushaltes vorzubeugen, welcher für die Pflanze schädliche Folgen hätte.

Gemeinsamkeiten trotz Verschiedenheit

Auf den ersten Blick wird Ihnen die Physiologie von Pflanzen sehr gegensätzlich zu der eigenen, sowie der Physiologie anderer Lebewesen erscheinen, jedoch folgt diese im Endeffekt denselben Grundprinzipien. Auch wenn sich Unterschiede in den grundsätzlichen biochemischen Vorgängen finden, so stellen sowohl Licht als auch Wasser sowohl für den Menschen als auch für Pflanzen die Grundlage des Lebens dar. So sind Mensch und Pflanzen auf Grund ihrer physiologischen Kreisläufe, die dem Menschen sowie anderen Lebewesen das Leben teilweise überhaupt erst ermöglichen, sowie auf Grund ihrer biochemischen Vorgänge nicht vollkommen verschieden.

Dieses Foto: Michael Wolf – Fotolia