Duschen und Wellness á la DDR

Passend zur Frage, ob es „Wellness“ in der ehemaligen DDR gab fand ich beim letzten Shoppingausflug prompt eine „Nach-Wende-Interpretation“.

DDR wird vom Hersteller eines Duschbads mit „Dusch dich richtig“ übersetzt und als „Erich´s Luxus Duschbad“ in den Handel gebracht. Wer das nicht mag greift vielleicht lieber zur Variante „Eine Hand wäscht die andere“, die formschön im sozialistischen Rot daherkommt und bestimmt „früher“ nur als Bückware gehandelt worden wäre. Auf der Verpackung selbst ist für diese Zwecke dann auch ein Tauschhinweis zu finden. Demnach kann man das Luxusduschbad gegen „zwei Flaschen Tomatenketchup, eine Banane oder ein halbes Scheibenwischerblatt“ für den guten alten Trabi eintauschen. Die rote Variante dient eher dem Arbeitervolk, zumindest wenn man der Aufschrift glaubt, die es als Mittel „zur Festigung des marxistisch-leninistischen Klassenstandpunktes“ anpreist und es „aufgrund hervorragender Reinigungseigenschaften auch für Mitarbeiter der Staatssicherheit und diverser Grenzorgane“ empfiehlt.

Mit diesem Duschbad kann man „Wellness“ in der DDR also auch heute noch authentisch ausprobieren. Passend zum „Charme“ des Sozialismus riecht das beim Öffnen der Flasche dann in etwa so, wie man sich den Duft des Sozialismus vorstellt: Etwas angestaubt und ansonsten sehr nach Arbeiterklasse. Das nenne ich mal ein stringentes Konzept! 😉

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