Entspannt die Sinne trainieren

Sehen, fühlen, schmecken, hören – wer entspannt ist, kann seine Sinne schärfen und trainieren. In einer Stresssituation ist das nicht möglich. Darüber berichten Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in der aktuellen Ausgabe von "Psychoneuroendocrinology".

Stress ist für viele Menschen Alltag – manche brauchen ihn geradezu, andere macht er krank. Aber was macht Stress eigentlich mit unseren Sinnen? Das Stresshormon Cortisol kann die Fähigkeit zur Verbesserung der sinnlichen Wahrnehmung komplett unterbinden. "Dass Stress das Abrufen von Erinnerungen verhindern kann, war uns schon bekannt. Jetzt wissen wir, dass er auch einen deutlichen Einfluss auf unsere Wahrnehmung hat", erklärt Dr. Hubert Dinse, einer der Autoren der Studie.

Die Ergebnisse der Studie könnten Auswirkungen auf die klinische Praxis haben. Denn "Stress-Stoffe" wie Cortisol werden häufig bei der Behandlung von immunologischen und neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Weil sie aber die Lernfähigkeit der Sinneswahrnehmung negativ beeinflussen, können sie Rehabilitationsmaßnahmen negativ beeinflussen, die auf genau solchen Prozessen beruhen.

Fotocredits: geralt / Pixabay.com / CC0

(dpa)

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