Entschleunigung: Die bewusste Langsamkeit

Wer Entschleunigung betreibt, entscheidet sich gezielt für mehr Langsamkeit. Dabei soll die alltägliche Hektik reduziert und die bewusste Gemütlichkeit zelebriert werden.

Stress und Hektik dominieren unseren Alltag. Morgens geht es schon los: Der Wecker schrillt zum Aufstehen, notfalls schreckt die Nachweck-Funktion auch die schlummerfreudigsten Naturen hoch. Dann wird sich hastig zurecht gemacht, um anschließend in Eile das Haus zu verlassen. Die folgende Autofahrt zum Arbeitsplatz könnte sensiblen Seelen unter Umständen auf die Nerven schlagen, denn wer die Höchstgeschwindigkeit unterschreitet, wird schnell lautstark zum Beschleunigen angetrieben. Und dass es im Beruf in der Regel auch zügig zugehen muss, ist kein Geheimnis. High-Tech-Errungenschaften wie Computer nehmen dem Menschen zwar Rechenarbeit ab, bürden ihm gleichzeitig aber auch einen neuen Kenntnis- und Schaffensberg auf. Ist der Berufstag dann abgeschlossen, verfolgt die schnelle Technik zahlreiche Menschen sogar bis in den Feierabend: Per Notebook, Smartphone oder Tablet PC rast man, quasi als Betthupferl, noch freiwillig über die Daten-Autobahn.

Entschleunigung: Die bewusste Langsamkeit

Für das gemütliche Zusammensitzen mit den Lieben oder einen entspannenden Natur-Abstecher bleibt bei einem derart stressigen Lebenswandel kaum Zeit. Einen Weg aus der hektischen Alltagsmaschinerie bietet die Entschleunigung.
Wenn man entschleunigt, tritt man auf die Bremse und nimmt Geschwindigkeit aus dem hoch beschleunigten Lebensalltag. Die Entschleunigung stellt also ein Verhalten dar, bei dem man sich bewusst für die Verlangsamung von ausgewählten Lebensbereichen entscheidet.

Körper und Seele entschleunigen

Entschleunigung kann in unterschiedlichen Bereichen des täglichen Lebens stattfinden und zu mehr Entspannung sowie einem bewussteren Wahrnehmen der gelebten Zeit führen. Will man sein Leben entschleunigen, sollte man einen Moment innehalten und überlegen, welche Bereiche des Alltags man gezielt verlangsamen möchte.
Man kann zum Beispiel den Morgen mit einem ausgedehnten Frühstück im Familienkreis beginnen – das tankt nicht nur die Energiereserven des Körpers auf, sondern stellt auch ein entspannendes Genussmoment dar und kann zudem die familiären Bande stärken. Ein genussvolles Esserlebnis kann außerdem durch das Speisen von so genanntem „Slow Food“ erzielt werden. Und auch während der Arbeit kann eine entschleunigende Pause, die beispielsweise mit beruhigendem Yoga für Körper und Seele gefüllt wird, zu einem Moment der Entspannung und zum Sammeln neuer Energien genutzt werden. Ist man dann später wieder zu Hause, kann es nicht schaden, den Computer links liegen zu lassen und einen ausgedehnten Ausflug in die Natur zu machen, am besten zusammen mit den Menschen, die einem am Herzen liegen.