Broken-Heart-Syndrom: Wenn Stress lebensgefährlich wird

Ein drückender Schmerz im Brustraum, ein Engegefühl im Oberkörper, manchmal auch ein Brennen im Brustkorb, das sich bis in die Arme zieht: Herzschmerzen sind natürlich in erster Linie ein Symptom einer Herzerkrankung. Sie können, müssen aber nicht vom Herzen ausgehen. Oftmals sind auch harmlosere Erkrankungen die Ursache, bei häufiger vorkommenden Herzschmerzen sollten Sie aber auf jeden Fall ihren Hausarzt um Rat fragen. Der Arzt wird den Brustkorb abhören und ein EKG zur Aufzeichnung der Herzströme durchführen. Weiterhin bringen spezielle Blutuntersuchungen Aufschluss über eventuell vorhandene Unregelmäßigkeiten im Herzen. Meist wird auch ein Belastungs- und Langzeit-EKG angeordnet, da man hierbei sehen kann, wie sich das Herz unter Anstrengung und über die Dauer von 24 bis 48 Stunden verhält und in welchen Situationen die Herzschmerzen auftreten.

Herzschmerzen: Schuld können auch schwere emotionale Belastungen sein

Insbesondere Frauen setzen Stress und emotionale Belastungen oftmals so sehr zu, dass sie sogar Herzinfarkt-ähnliche Symptome spüren. Das unter dem Begriff „Tako Tsubo“ erklärte Phänomen entdeckten 1991 erstmals japanische Ärzte: Bei einer Patientin mit Infarktverdacht entdeckten sie zwar einen völlig intakten Herzmuskel, dafür aber eine stark aufgeblähte linke Herzkammer. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren trifft diese auch als „Broken-Heart-Syndrom“ bekannte Erkrankung.

Stresshormone überfluten den Körper

Rund sieben Prozent aller unklaren Herzbeschwerden, so eine Lübecker Studie, könnten auf das Konto der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie gehen. Wahrscheinlich sogar noch viel mehr, da zu wenig Ärzte diese Erkrankung überhaupt erkennen. Die Medizin brachte zwar bereits schon früh Herzschmerzen mit Stress in Verbindung, bei der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie ist aber mehr als Stress der Auslöser: Alle Patientinnen hatten vor der Erkrankung eine schwere psychische Krise durchgemacht. In ihrem Blut waren bis zu 34mal mehr Stresshormone nachgewiesen worden als bei Gesunden. Die Hormonflut bewirkt, dass die Kalzium-Regulation im Herzmuskel aus dem Ruder läuft. Da Kalzium der Regulator der Herzkontraktion ist, wird der Herzmuskel geschwächt. Die Erkrankung kann wiederholt auftreten – aber: In 98 Prozent aller Fälle regeneriert sich das Herz wieder. Die Patienten sollten aber in der Akutphase intensivmedizinisch betreut werden und langfristig lernen, mit Stress besser umzugehen und Ängste zu besiegen. Um einen geeigneten Kardiologen zu finden empfiehlt sich der Blick ins Internet. Auf Bewertungsportalen wie arzt-auskunft.de findet man auch die Erfahrungen anderer Patienten – eine gute Hilfe bei der Wahl des Arztes.

Bild: psdesign1 – Fotolia

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